Region macht mobil gegen Rechtsextreme von Frank Wilhelm

Vorpommern steht auf gegen das NPD-Pressefest

 

"Kein Ort für Nazis!" - Unter diesem Motto ruft das Bündnis Vorpommern auf, gegen das Pressefest der NPD-Zeitung "Deutsche Stimme" am Sonnabend mobil zu machen. Die Polizei versucht, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.

 

 

Seite an Seite
Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft stehen Seite an Seite gegen das Pressefest der NPD am Samstag.
Foto: Robert Kiesel
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Pasewalk (wil)

 

Jahrelang hat Günther Hoffmann, engagierter Beobachter der rechsextremen Szene in Vorpommern dafür gestritten, die Menschen wachzurütteln im Kampf gegen die NPD und rechte Kameradschaften. Angesichts des breiten Aktionsbündnisses, das sich gegen das Pressefest der „Deutschen Stimme“ am Sonnabend formiert hat, kann er befriedigt konstatieren: Erstmals sei ein „starkes Netzwerk und eine neue Qualität des demokratischen Widerstands“ entstanden.

Menschenkette zwischen Pasewalk und Viereck

Von 12 bis 16 Uhr soll zwischen Pasewalk und dem Veranstaltungsort bei Viereck eine Menschenkette gebildet werden. Anschließend wird auf dem Pasewalker Markt ein Demokratiefest gefeiert. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) würdigte das Engagement des Bündnisses. Ihm sei es zu verdanken, dass das Pressefest auf einen Tag verkürzt worden sei.

Über die Straße von Pasewalk nach Viereck dürften die meisten NPD-Sympathisanten zum Pressefest anreisen. Sicherheitshalber wird die Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt. Autofahrer sollten die Region aber weiträumig umfahren, rät die Polizei.

Es werden 1000 Teilnehmer der rechten Szene erwartet

Caffier versicherte am Freitag gegenüber dem Nordkurier, dass sich die Polizei auf alle Eventualitäten eingestellt habe. Schwierig werde es aber, wenn extremistische Kräfte des rechten und des linken Lagers aufeinanderstießen. Immerhin werden weit über 1000 Teilnehmer der rechten Szene aus ganz Deutschland zu der Veranstaltung erwartet. Die Stärke der Gegendemonstranten wird mit etwa 1500 avisiert.

Bereits im Vorfeld gab es erste Konflikte. Am frühen Freitagmorgen hat die Polizei zwei Männer aufgegriffen, die verdächtigt werden, etwa 40 Plakate mit der Aufschrift „Kein Ort für Neonazis“ abgenommen zu haben. Die Plakataktion ist durch das Bündnis Vorpommern initiiert worden.